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Nico Madysa | Nur um mal die Unterschiede zwischen ss und ß zu erklären. Nicht etwa, wann was benutzt wird, sondern warum wann was benutzt wird.
Eins.
Grundsätzlich gibt es zwei in sich geschlossene Theorien zur Unterscheidung von ss und ß: Die sogenannte Adelungische S-Schreibung, welche seit der Rechtschreibreform von 1901 galt, und die wesentlich ältere Heysische S-Schreibung, die mit der Rechtschreibreform von 1996 in Kraft trat.
Zwei.
Zu beachten ist, dass in der Zeit, als die beiden Theorien entstanden, die gebrochenen Schriften in Deutschland noch weit verbreitet waren. Außerdem wurde damals noch zwischen dem langen s, ſ geschrieben, und dem heute üblichen runden s unterschieden. Das ſ stand (in der Regel) am Silbenanfang und in der Mitte, das s hingegen stand am Silbenende. In der heutigen Schrift könnte man das zwar auch ſo machen, das ſähe jedoch ſehr beſcheiden aus.
Drei.
Man mag es kaum glauben, doch im Mitteldeutschen waren ss und ß tatsächlich völlig unterschiedlich, sie wurden sogar unterschiedlich ausgesprochen. Daher muss man sich damit abfinden, dass es gewisse Wörter gibt, die grundsätzlich mit ß geschrieben werden. „Groß“ zum Beispiel, oder das „Maß“.
Vier.
Auch sind Adelung und Heyse sich darin einig, dass silbenverbindende S-Laute als Doppel-S zu schreiben sind. „Wasser“, und „hassen“ sollten als Beispiele reichen. Im Fraktursatz heißt es dann entsprechend „Waſſer“ und „haſſen“.
Fünf.
Streit gibt es hingegen am Silbenende. Adelung fasste das ß auch als Ligatur aus ſs auf, tatsächlich sieht es in den meisten lateinischen Schriften auch sehr danach aus. Daher bestimmte er, dass am Silbenende -- also überall, wo ſ und s aufeinander treffen -- zwei s als ß zu schreiben seien. Heutzutage erscheint die Regelung schwierig zu begreifen, da man das lange s natürlich kaum noch kennt.Sechs.Heyse meinte dagegen, dass das ß eine Ligatur aus ſz und nicht aus ſs sei. Daher plädierte er für „Fluſs“ und „Nuſs“, also in heutiger Schrift „Fluss“ und „Nuss“.
Gleichzeitig forderte er, dass es neben dem ß für ſz noch eine eingene Ligatur für ſs geben solle. Das fällt heute natürlich reichlich schwer, weil das ß heute eben wie diese Ligatur aussieht.Das sind die grundlegenden Punkte, nun kann jeder selbst entscheiden, ob er das ß als sz-Ligatur oder als ss-Ligatur auffasst.
Die Regierung und der Duden haben sich klar für Heyse entschieden, vielleicht wird es in der Rechtschreibreform 2089 wieder ganz anders geregelt.Dieser Text war nicht dazu gedacht, eine Partei zu favorisieren, sondern über beide zu informieren. Damit nicht immer nur ohne Begründung gegen die „Schlechtschreibreform“ geschimpft werde.
Gruß / Gruss (lt. Schweizer Regelung) Nico |
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E.T. | Was nur will er uns damit sagen ??? |
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| Grüße aus Sachsen... Mario WinXP, Win7 (64 Bit),Win8(.1),Win10, Win 11, Profan 6 - X4, XPSE, und 'nen schwarzes, blinkendes Dingens, wo ich das alles reinschütte... | 06.06.2009 ▲ |
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| Zeigt es zumindest, dass nicht nur wir uns schier unendlich mit unendlich unwichtigen Dingen beschäftigen (können). |
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Nico Madysa | Ich wollts einfach mal loswerden. |
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